Woraus besteht ein Weidezaunsystem?
Ein Elektrozaunstromkreis besteht aus 8 Hauptteilen:
1. Das Elektrozaungerät erzeugt regelmäßige elektrische Impulse.
2. Die Zuleitungen leiten die Impulse zum Zaun hin und von den Erdstäben zurück zum Gerät. Weite Strecken können so überbrückt werden.
3. Der Zaundraht transportiert den Strom entlang des Zaunes. Drähte und Verbindungen müssen gut leitfähig und fest verschraubt sein.
4. Bei Tierberührung fließt der Strom durch den Tierkörper schmerzhaft aber ungefährlich hindurch.
5. Bewuchs erzeugt Kurzschlüsse und leitet den Strom in den Boden ab, dieser ist verloren und steht nicht mehr im Zaun zur Verfügung.
6. Isolatoren trennen den Zaundraht von den Pfosten und sorgen dafür, dass der Strom nicht in den Boden abgeleitet wird.
7. Der Strom fließt durch den Boden. Unterschiedliche Bodenarten haben eine bessere oder weniger gute Leitfähigkeit.
8. Die Erdstäbe nehmen den Strom im Boden auf und führen ihn über die Erdzuleitung wieder zum Elektrozaungerät zurück.
3 Faktoren entscheiden über die optimale Funktion Ihres Elektrozaunes
Die Leitfähigkeit
Die Erdung
Das Elektrozaungerät
1. Die Leitfähigkeit der Zaundrähte
Elektrozäune mit großen Längen können nur mit gut leitfähigen Zaundrähten funktionieren. Bei der Verwendung von 2,5 mm starken Stahldrähten sind bei 4 - drähtigen Zäunen ohne Grasbewuchs in der Praxis Zaunlängen bis max. 120 km denkbar.
Bei nur eindrähtiger Zaunausführung mit dem gleichen Draht, verringert sich die maximal mögliche Länge auf 30 km.
Verwenden Sie gar nur eine Compact-Litze mit 6 x 0,20 mm Ø Edelstahlleitern, verringert sich die maximal mögliche Zaunlänge auf 250 m. Bei Bewuchs am Zaun sind diese Zahlen noch deutlich zu verringern.
Angepasst an die geplante Zaunlänge und die erwartete Bewuchssituation, sind die Zaunleiter sorgfältig auszuwählen. Beachten Sie hierzu unsere Informationen im Kapitel "Zaundrähte, Litzen, Seile, Breitbänder".
2. Die Erdung
Der Elektrozaun ist ein Kreislaufsystem, in dem Strom fließt. Der Strom, der durch den Draht, das Tier und durch Grasbewuchs in den Boden fließt, muss über die Erdstäbe zum Gerät zurückfließen.
Da der Boden, vor allem wenn er trocken, sandig oder steinig ist, den Strom schlecht leitet, kommt es darauf an, die Erdung ausreichend zu dimensionieren, damit das Gerät seine volle Leistung entwickeln kann.
1. Wählen Sie je nach Geräteleistung die entsprechende Anzahl Erdstäbe (Empfehlung beim jeweiligen Gerät).
2. Bei niedrig leitfähigen Böden und hoher Geräteleistung kann eine Vielzahl der empfohlenen Erdstäbe nötig sein.
3. Achten Sie darauf, dass alle Verbindungen fest verschraubt sind.
4. Alle Teile des Erdungssystems müssen feuerverzinkt oder aus Edelstahl sein – Rost isoliert!
5. Überprüfen Sie die Erdung nach der Installation und im laufenden Betrieb regelmäßig - besonders bei Trockenheit.
Kurzinfo:
3 verzinkte Erdstäbe, jeweils 1 m lang, im Abstand von 3 m in den Boden einschlagen und mit Schrauben und Hochspannungskabel verbinden
3. Das Elektrozaungerät
Ein leistungsfähiges Elektrozaungerät ist die Basis für die Versorgung Ihres Elektrozaunes mit Strom. Die Leistung eines Weidezaungerätes wird in Joule angegeben.
4 Faktoren spielen für die Geräteauswahl die entscheidende Rolle:
- Bewuchsbelastung am Zaun
- Zaunlänge bzw. Anzahl der Drähte
- Tierart
- Stromquelle 9 V / 12 V oder 230 V
Detaillierte Hinweise zur Geräteauswahl finden Sie in den Tabellen bei den jeweiligen Elektrozaungeräten.
Kurzinfo:
bis 500 m ohne Bewuchs – min. 0,25 Joule
bis 1000 m normaler Bewuchs – min. 2,0 Joule
bis 1000 m starker Bewuchs – min. 6,0 Joule